Neurodermitis: Natürliche Pflege für die Kleinsten
- Amy Marmori
- 20. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Die Haut von Babys und Kleinkindern ist besonders empfindlich und benötigt sanfte Pflege. Wenn dein Kind unter Neurodermitis (auch atopisches Ekzem genannt) leidet, können Rötungen, Juckreiz und Irritationen plötzlich auftreten. Doch was genau ist Neurodermitis, und wie kannst du die Symptome auf natürliche Weise lindern, ohne die zarte Haut zu belasten?

Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die häufig bereits im Säuglingsalter beginnt. Typische Symptome sind trockene, gerötete und juckende Hautstellen, die das Wohlbefinden und den Schlaf des Kindes beeinträchtigen können. In der Schweiz sind etwa 15–30 % der Kinder betroffen. Bei vielen verbessert sich der Zustand mit zunehmendem Alter, besonders ab dem Schulalter.
Ursachen
Neurodermitis entsteht durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren:
Genetische Veranlagung – familiäre Häufung von Neurodermitis, Allergien oder Asthma
Umwelt – trockene Luft, Luftschadstoffe, reizende Substanzen in Wasch‑ oder Pflegeprodukten
Hautpflege – zu häufiges Waschen oder aggressive Seifen schwächen die natürliche Hautbarriere
Stress – wirkt sich auch bei Babys und Kleinkindern negativ auf die Haut aus
Begleitallergien – z. B. gegen Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel
Symptome
Milchschorf bei Säuglingen: weiss‑gelbliche Krusten auf Kopfhaut und Wangen
Hautausschlag
Bei Babys: Gesicht, Kopfhaut, Aussenseiten von Armen und Beinen
Bei grösseren Kindern und Erwachsenen: Beugeseiten von Ellenbogen und Knien, Nacken, Handrücken
Starker Juckreiz, oft mit unruhigem Schlaf
Trockene, verdickte Haut
Rezidive: abwechselnde Phasen von Besserung und Aufflammen
Klassische schulmedizinische Behandlung
🧴 Kortison‑Cremes in akuten Schüben (verschreibungspflichtig)
💧 Basispflege: rückfettende, feuchtigkeitsspendende Cremes mehrmals täglich, um die Hautbarriere zu stärken
⚠️ Kortison nur nach ärztlicher Anweisung und nicht dauerhaft verwenden.
Tipp: Kortison ist kein „böses“ Medikament – richtig dosiert hilft es, akute Entzündungen zu stoppen. Mit einer begleitenden Naturpflege lassen sich in vielen Fällen Schübe reduzieren und cortisonfreie Intervalle verlängern.
Neurodermitis: Natürliche Pflege für die Kleinsten
Hautpflege: weniger ist mehr
Verwende milde, parfümfreie Reinigungsprodukte.
Bade dein Baby 2–3 Mal pro Woche in lauwarmem Wasser.
Gib 1 Esslöffel pflanzliches Öl (z. B. Aprikosenkern‑, Jojoba‑ oder Mandelöl) ins Badewasser.
Tupfe die Haut nach dem Baden sanft trocken und trage sofort ein Öl oder eine natürliche, rückfettende Creme auf.
Pflanzliche Öle – die sanfte Barriere
Nachtkerzenöl (Oenothera biennis): enthält entzündungshemmende Gamma‑Linolensäure
Jojobaöl (Simmondsia chinensis): zieht schnell ein, beruhigt ohne zu fetten
Macadamiaöl (Macadamia integrifolia): ähnlich dem natürlichen Hautfett, sehr gut verträglich
⚠️ Verträglichkeit an einer kleinen Hautstelle testen. Wenn du eine vom Kinderarzt verschriebene Basis-Feuchtigkeitscreme für nicht-akute Phasen hast und sie nicht verschwenden möchtest, kannst du sie im Verhältnis 50 : 50 mit einem pflanzlichen Öl mischen.
Ätherische Öle – vorsichtig dosiert
Nur stark verdünnt (z. B. 1 Tropfen auf 30 ml Basisöl) und nach Rücksprache mit einem Aromatherapeuten:
Geranie (Pelargonium asperum) – reguliert und pflegt
Blaue Kamille (Matricaria recutita) – entzündungshemmend, beruhigend
Zistrose (Cistus ladaniferus) – regenerierend, schützt irritierte Haut
Rose (Rosa damascena) – fördert Zellregeneration, sehr wertvoll
Gesunde Umgebung
- Rauchfreie Räume
- Regelmässig lüften, Luftfeuchtigkeit bei 50–60 %
- Kleidung aus Baumwolle oder Seide; neue Textilien vor Erstgebrauch waschen
Infektionsschutz
👉 Kurze, saubere Fingernägel – starker Juckreiz kann zu kleinen Hautverletzungen führen
Ernährung und Prävention
🤰 🤱Schon während der Schwangerschaft und Stillzeit fördert eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung das Hautwohl des Kindes. Später können folgende Nährstoffe helfen:
Omega‑3‑Fettsäuren (z. B. in fettem Fisch, Samen)
Antioxidantien (Gemüse und Früchte)
Probiotika (Joghurt, fermentiertes Gemüse)
Wann zum Arzt?
Bereits beim ersten Verdacht auf Neurodermitis sollte ein Kinderarzt oder Dermatologe die Diagnose stellen und andere Hauterkrankungen ausschliessen. Bei bekannten Fällen hilft ärztlicher Rat, nur wenn sich Symptome verschlimmern oder Anzeichen einer Infektion auftreten.
Finale Highlights
Neurodermitis kann eine Herausforderung sein, doch mit einem sanften, natürlichen Ansatz lassen sich Symptome lindern, der Cortisonbedarf verringern und die Lebensqualität der Kinder (und ihrer Eltern) deutlich verbessern.
Eine tägliche, respektvolle Hautpflege, sorgfältig ausgewählte Pflanzenöle und – mit Vorsicht dosierte – ätherische Öle sowie kleine Anpassungen im Umfeld machen hier den entscheidenden Unterschied.
Wissen schützt – teile diesen Beitrag und unterstütze andere Eltern auf dem Weg zu gesunder Babyhaut! 🧡
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