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Endokrine Disruptoren: Was sind sie?

📌 Die endokrinen Disruptoren (ED) sind chemische Substanzen, die heutzutage fast überall in unserer Umwelt und in vielen Alltagsgegenständen vorkommen – von Plastik über Kosmetika bis hin zu Reinigungsmitteln und Spielzeugen.

Ihr Name leitet sich davon ab, dass sie die natürlichen Hormone unseres Körpers nachahmen und deren Funktion verändern können.

Dadurch wird das empfindliche Gleichgewicht des endokrinen Systems gestört – jenes, das grundlegende Prozesse wie Wachstum, sexuelle Entwicklung, Stoffwechsel und Fortpflanzung reguliert.

Wo kommen sie vor?

🧪 ED finden sich in der Luft, im Wasser, in Lebensmitteln und in einer Vielzahl von Alltagsgegenständen. Sie können über die Nahrung, über die Haut oder durch das Einatmen in den Körper gelangen.


Kinderspielzeug

Einige Beispiele für Produkte, die ED enthalten, sind:

  • Plastikbehälter für Lebensmittel und Getränke

  • Konservendosen und Gläser

  • Reinigungsprodukte für den Haushalt

  • Kosmetika, Körperpflegeprodukte und Seifen

  • Landwirtschaftliche und häusliche Pestizide

  • Spielzeuge


Reinigungsprodukte

🚨 Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Exposition gegenüber diesen Substanzen negative Auswirkungen auf die Entwicklung haben kann – besonders bei Kindern.


ED wurden in Verbindung gebracht mit:

  • Wachstumsstörungen (sowohl vor als auch nach der Geburt)

  • Schilddrüsenproblemen

  • Veränderungen im Stoffwechsel (wie Obesitas und Diabetes)

  • Vorverlagerung der Pubertät

  • Fruchtbarkeitsproblemen

  • Einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsformen


Kinder Übergewicht Übergewichtiges Kind

Endokrine Disruptoren und die Pubertät

Die Pubertät wird von komplexen hormonellen Systemen gesteuert, an denen Gehirn und endokrine Drüsen beteiligt sind. ED können diese Mechanismen stören und so den Beginn der Pubertät – vor allem bei Mädchen – vorzeitig auslösen.

Obwohl es aufgrund von Faktoren wie Genetik, Ernährung und Umfeld oft schwierig ist, einen direkten Zusammenhang zwischen ED-Exposition und einer vorzeitigen Pubertätsentwicklung nachzuweisen, ist bekannt, dass bestimmte Substanzen, die Sexualhormone nachahmen, deren Wirkung stören.


Welche ED sind am häufigsten?

Zu den am intensivsten untersuchten ED zählen:

  • Pestizide (z. B. DDT und DDE – mittlerweile verboten, aber noch in der Umwelt nachweisbar)

  • Flammschutzmittel (wie PBDE und PBB)

  • Dioxine

  • Phthalate (wie DEHP)

  • Bisphenol A (BPA): das zum Beispiel in Plastikflaschen und Lebensmittelbehältern verwendet wird

👶 Es ist nicht möglich, eine sichere Expositionsmenge festzulegen: Es ist daher ratsam, die Belastung möglichst gering zu halten – besonders bei Kindern.


Gesetzliche Regelungen

Die Schweiz 🇨🇭 hat die in der Europäischen Union geltende Regulierung für BPA übernommen – beispielsweise ist dessen Verwendung bei der Herstellung von Babyflaschen verboten.

Allerdings sind noch nicht alle ED reguliert, und der Import von Produkten und Substanzen aus Ländern mit weniger strengen Vorschriften setzt uns weiterhin Risiken aus.

Wie kann man die Exposition gegenüber ED reduzieren?

Hier einige einfache Strategien:

  • 🍎 → Frische und biologische Lebensmittel bevorzugen

  • 🥫 → Konserven oder in Plastik verpackte Lebensmittel vermeiden

  • 🍽️🔥 → Beim Erwärmen von Speisen nicht den Mikrowellenherd mit Plastikbehältern verwenden

  • 🎁 → Spielzeug aus Holz oder ohne weiche Kunststoffe wählen

  • 🌿 → Umweltfreundliche Reinigungsprodukte verwenden

  • 💨 → Innenräume regelmässig lüften

  • 🌸 → Übermässigen Gebrauch von Parfums und Deodorants vermeiden

  • 🧴 → Die Inhaltsstoffe von Kosmetika und Reinigungsmitteln genau lesen (Parabene, Phthalate, Triclosan, problematische UV-Filter vermeiden)

  • 🩸 → Biologisch angebaute Baumwollprodukte, wie z. B. Binden und Tampons, bevorzugen


    Gesundes Essen Healthy Food

    📱 Apps wie Yuka oder INCI Beauty nutzen, um riskante Inhaltsstoffe schnell zu identifizieren


Welche Lebensphasen sind am empfindlichsten?

Es gibt Phasen im Leben, in denen die Exposition gegenüber ED besonders kritisch ist:

🤰 Während der Schwangerschaft:

  • ED können die Plazenta passieren und die Entwicklung des Fötus beeinflussen.


Schwangere Frau Meditation

  • 👶 In den ersten Lebensjahren:

    In dieser Phase wachsen Kinder sehr schnell und sind besonders anfällig für schädliche Einflüsse.

  • 🧒👧 Während der Pubertät:

    Die Pubertät wird von hormonellen Veränderungen und DNA-Modifikationen (Epigenetik) geprägt. Einige ED, wie Dibutylphthalat, können diesen Prozess beschleunigen.


Letzter Gedanke

Trotz der europäischen Gesetzesinitiativen reichen die aktuellen Regelungen noch nicht aus, um uns alle umfassend zu schützen. Es bedarf:

  • Neuer Regulierungen

  • Mehr wissenschaftlicher Forschung

  • Effektiverer Kontrollsysteme

  • Sicherer alternativer Materialien

In der Zwischenzeit ist es essenziell, dass Ärzte, Kinderärzte und weitere Gesundheitsfachkräfte Familien richtig informieren, damit sie bewusstere Entscheidungen treffen können.


🔍 Suchst Du noch mehr Informationen?

Es gibt zahlreiche Studien zu diesem Thema und aktuelle Metaanalyse.

Eine Meta-Analyse ist eine Studie, die die Ergebnisse vieler verschiedener Untersuchungen zu einem Thema zusammenfasst, um zu einer genaueren Schlussfolgerung zu gelangen.

Hier einige der bedeutendsten:

📖 "Prenatal endocrine-disrupting chemicals exposure and impact on offspring neurodevelopment: A systematic review and meta-analysis." von Ziyi Yang et al.📖 "Association between phthalate exposure and obesity risk: A meta-analysis of observational studies." von Wu Q. et al.

📖 "Assessment of five typical environmental endocrine disruptors and thyroid cancer risk: a meta-analysis." von Yuyao Yang et al.


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R. Messner.

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