Aromatherapie - Geschichte

Die Aromatherapie ist eine therapeutische Praxis, bei der ätherische Öle, die aus aromatischen Pflanzen gewonnen werden, zur Behandlung körperlicher und geistiger Beschwerden eingesetzt werden.

Die Suche nach den wohltuenden und therapeutischen Eigenschaften von Pflanzen ist so alt wie die Menschheit selbst und bildet die Grundlage der Naturmedizin.

Um das Jahr 1000 n. Chr. Avicenna, einer der bedeutendsten Ärzte, Philosophen und Gelehrten des islamischen Mittelalters, beschrieb erstmals die Technik der Wasserdampfdestillation, eine Technik, die auch heute noch zur Gewinnung hochwertiger ätherischer Öle eingesetzt wird.

Der Begriff „Aromatherapie“ hingegen geht auf den französischen Forscher Gattefossé zurück, der ihn um 1930 geprägt hat. In seinem Buch „Aromatherapie“ beschreibt er, wie er sich bei Forschungen in seinem Labor die Hand verbrannte. Er hatte den Reflex, seine Hand sofort in ein Gefäss mit ätherischem Lavendelöl zu legen. Erstaunt stellte er fest und beschrieb, wie schnell die Heilung erfolgte, ohne Infektion oder Narbenbildung.

Viel später, etwa in den 1970er Jahren, trug Dr. Jean Valnets Abhandlung „Aromatherapie, Behandlung von Krankheiten mit Pflanzen“ dazu bei, das Interesse an der Aromatherapie neu zu wecken.

Ebenfalls in den 1970er Jahren erfuhr die Forschung über ätherische Öle dank der Gaschromatographie einen Durchbruch.

Dank dieser Technologie können ätherische Öle in die verschiedenen chemischen Familien aufgeteilt werden, was eine wissenschaftliche Analyse der ätherischen Öle ermöglicht.

Heute gibt es eine Datenbank für aromatische Pflanzen (ätherische Öle), die die chemischen Familien und Wirkstoffe jeder analysierten Pflanze enthält. Die biochemischen Eigenschaften der in den ätherischen Ölen enthaltenen Moleküle erklären ihre medizinischen Eigenschaften. Man kann von einer „wissenschaftlichen Aromatherapie“ sprechen.

Dank dieser Forschungsergebnisse gehört die Aromatherapie zu Recht zu den naturheilkundlichen Therapien und ist deutlich von den vielen unbegründeten Therapien zu unterscheiden.

Man schätzt, dass 75 % der Krankheiten mit ätherischen Ölen behandelt werden können.

Der Rest ist die Domäne der allopathischen Medizin.

Grünes Licht also für die Verwendung von ätherischen Ölen in der Medizin, aber auf keinen Fall für jene „Therapeuten“, die die Menschen dazu drängen, die klassischen Therapien abzubrechen und sich ganz auf natürliche Therapien zu verlassen.

Jeder Fall muss für sich selbst besprochen und analysiert werden.

Amy