Hast du dich schon einmal mitten in der Nacht wach gefunden und konntest nicht wieder einschlafen?

Der Schlafzyklus
Der Schlaf besteht aus verschiedenen Phasen, die sich in Zyklen von etwa 90 Minuten wiederholen:
Einschlafphase: Der Körper beginnt sich zu entspannen, der Herzschlag verlangsamt sich, und der Geist bereitet sich auf den Schlaf vor.
Tiefschlaf: In dieser Phase regeneriert sich der Körper und stärkt das Immunsystem. Ein Erwachen in dieser Phase ist äusserst schwierig.
REM-Schlaf (Rapid Eye Movement): Hier ist das Gehirn sehr aktiv, und die meisten Träume finden statt. Diese Phase ist auch die, in der wir am leichtesten aufwachen, da die Gehirnaktivität der Wachphase ähnelt.
Besonders in der REM-Phase kann es zu nächtlichen Erwachungen kommen. Dies liegt daran, dass das Gehirn in dieser Phase sehr sensibel auf äussere Reize reagiert, wie Geräusche oder Temperaturschwankungen. Ein gestörter REM-Schlaf kann den Schlafzyklus unterbrechen und zu Unruhe oder Erschöpfung führen.
Schlafstörungen
Schlafstörungen, einschliesslich nächtlicher Erwachungen, sind häufiger, als man denkt: Etwa 25 % der Erwachsenen in Europa sind davon betroffen.
Diese Probleme können jeden treffen, unabhängig vom Alter, auch wenn sie bei Erwachsenen häufiger in Zeiten von erhöhtem Stress oder bei bestimmten körperlichen oder emotionalen Bedingungen auftreten.
Ein nächtliches Erwachen ist an sich kein Problem: Es passiert jedem von uns, und oft merken wir es nicht einmal, weil wir sofort wieder einschlafen. Die Schwierigkeiten beginnen, wenn der Schlaf nicht schnell zurückkehrt. Das liegt daran, dass unser Geist beim Erwachen aktiv wird und konkrete Gedanken einsetzt – genau das Gegenteil von dem, was für das Einschlafen nötig ist.
Noch verstärkt wird die Situation durch die Angst, nicht wieder einschlafen zu können. Gedanken wie „Morgen werde ich erschöpft sein“, „Ich habe nicht genug Energie für den Tag“, "Ich werde bei der Arbeit nicht produktiv sein" oder „Ich gebe meinem Körper nicht die notwendige Ruhe“ schaffen einen Teufelskreis: Je mehr wir uns sorgen, desto schwieriger wird es, wieder zur Ruhe zu kommen.
Diesen Kreislauf zu durchbrechen ist entscheidend, um die Ruhe und den Schlaf zurückzugewinnen, die Körper und Geist so dringend benötigen.
Was tun, wenn Schlafstörungen anhalten?
Wenn Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum anhalten, ist es wichtig, mögliche zugrunde liegende Gesundheitsprobleme auszuschliessen, da gestörter Schlaf ein Warnsignal für ernstere Erkrankungen sein kann. Erst wenn medizinische Ursachen ausgeschlossen sind, kann man selbst Massnahmen ergreifen, um die Schlafqualität zu verbessern.
In einfacheren Fällen liegt die Ursache oft in einer schlechten Schlafhygiene. Hier helfen gezielte Änderungen der abendlichen Gewohnheiten: Vermeide helle Bildschirme, schwere Mahlzeiten oder stimulierende Substanzen vor dem Schlafengehen.
Ein gesunder Lebensstil ist ebenfalls entscheidend: Regelmässige körperliche Aktivität während des Tages hilft, überschüssige Energie abzubauen und den Schlaf zu fördern.
Natürliche Heilmittel
Viele greifen auf natürliche Mittel wie Bachblüten und Phytotherapie zurück, um Schlafprobleme zu lösen. Auch wenn diese Mittel allein die Ursachen nicht beseitigen können, sind sie wertvolle Helfer: Sie unterstützen dabei, die besten Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf zu schaffen.
Medikamente wie Benzodiazepine müssen nur kurzfristig eingesetzt werden, da sie abhängig machen und Nebenwirkungen wie Gedächtnislücken oder Tagesmüdigkeit verursachen.

Warum Durchschlafstörung schwerer zu behandeln ist
Pflanzliche Mittel wie Baldrian, Passionsblume oder Melisse wirken besonders bei Einschlafproblemen. Nächtliches Erwachen erfordert jedoch einen komplexeren Ansatz, da es oft durch eine Kombination aus emotionalen und physischen Faktoren verursacht wird, die die gesamte Schlafqualität beeinflussen. Hier geht es nicht nur darum, einzuschlafen, sondern den Schlaf über die Nacht hinweg stabil zu halten.
Funktionale Atmung: Der Schlüssel zur Entspannung
Eine Methode, die ich sehr schätze, ist die Buteyko-Methode. Sie optimiert die Atmung und beruhigt das Nervensystem, indem sie zur natürlichen, funktionalen Atmung zurückführt. Tagsüber funktional zu atmen fördert eine bessere Schlafqualität in der Nacht.
Wenn man gezielte Atemübungen direkt im Bett macht, sobald man nachts aufwacht, hilft man dem Körper, in einen Entspannungszustand zu gelangen, der den Schlaf fördert.
Meine Erfahrung als Therapeutin
In meiner Arbeit darf ich bereits vielen Menschen helfen, ihre Schlafqualität zu verbessern – durch Atemtechniken in Kombination mit sorgfältig ausgewählten ätherischen Ölen. Es wird mir oft erzählt, wie am Morgen der ätherische Öl-Stick, den ich vorbereitet hatte, noch offen neben ihm gefunden wird ;-)
Die Rolle ätherischer Öle
Ätherische Öle wirken auf das Nervensystem und das limbische System, den Teil des Gehirns, der für Emotionen und Erinnerungen zuständig ist. Düfte wie Lavendel, römische Kamille oder Petitgrain haben eine beruhigende Wirkung und fördern die Entspannung.
Das liegt daran, dass Gerüche direkt unsere Stimmung beeinflussen und eine Brücke zwischen Körper und Geist schlagen. Eine individuelle Beratung ist hier besonders wichtig, um das Öl zu finden, das am besten zu den persönlichen Bedürfnissen passt.

Wie du konkrete Verbesserungen erzielen kannst
Bei nächtlichem Erwachen kannst du Folgendes ausprobieren:
1. Atemübung nach Buteyko:
Atme durch die Nase ein und aus.
Nach dem Ausatmen halte die Nase für 3 Sekunden geschlossen, bevor du wieder einatmest.
Die Einatmung nach dem Atemanhalten sollte natürlich erfolgen. Du solltest ein leichtes Gefühl von „Lufthunger“ verspüren, es darf aber nicht so stark sein, dass du tief einatmen musst, um dies auszugleichen.
Wenn der „Lufthunger“ zu stark ist, halte die Nase kürzer geschlossen. Wenn es zu leicht ist, verlängere die Zeit auf 5 Sekunden.
Übe dies 10 Minuten lang oder bis du einschläfst.
2. Nutze deinen Aromastick:
Halte einen Aromastick mit deinem ausgewählten ätherischen Öl in der Nähe und inhaliere ihn für einige Minuten.
Ein letzter Tipp
Guter Schlaf beginnt bei dir selbst. Nimm dir Zeit, auf deine innere Ruhe und Balance zu achten – so schwer die Herausforderungen des Alltags manchmal auch sein mögen. Denk daran: Medikamente können kurzfristig helfen, aber wahre, langfristige Verbesserungen kommen von innen.
Die wahre Lösung erfordert Arbeit an sich selbst – ein Prozess, der Zeit braucht, aber zu dauerhaften und erfüllenden Ergebnissen führt.
Funktionale Atmung und ätherische Öle sind eine kraftvolle Kombination, um Körper und Geist zu beruhigen.
Wenn auch du mit Durchschlafstörungen zu kämpfen hast, lade ich dich ein, diese Techniken auszuprobieren. Sie könnten der Beginn der Veränderung sein, die du suchst.

Ich wünsche dir von Herzen erholsame Nächte.
Amy
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