Null Zucker, null Fett, null Kalorien... aber sind sie wirklich besser als die "Original"-Getränke?
Zero-Getränke werden von Unternehmen entwickelt, um den Eindruck einer "gesünderen" Version des ursprünglichen, oft zuckerhaltigen Getränks zu erwecken. Sie sind speziell so formuliert, dass sie der Originalversion geschmacklich sehr ähnlich sind, wobei kalorienfreie Süssstoffe (z. B. Natriumcyclamat, Saccharin, Acesulfam) verwendet werden. Und die Ergebnisse sind geschmacklich hervorragend! Kalorienfreie Varianten werden immer beliebter, weil sie nicht nur gesünder sind, sondern auch sehr ähnlich wie das Original schmecken. Viele Menschen haben sich an die "Null"-Version gewöhnt und ziehen sie sogar dem Original vor.
Ist es gesund, kalorienfreie Getränke zu bevorzugen?
Nein. Das Problem liegt darin, dass der Genuss dieser Getränke unserem Gehirn die gleiche Botschaft vermittelt, die wir auch beim Genuss der zuckerhaltigen Variante erhalten würden. Denn obwohl sie keinen Zucker enthalten, sind sie immer noch süß! Rezeptoren auf der Zunge nehmen den süßen Geschmack wahr und senden ein Signal an unser Gehirn, das wiederum ein Signal an die Bauchspeicheldrüse sendet, um die Produktion von Insulin (das Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert) vorzubereiten. Der Zucker kommt jedoch nicht wirklich an. Das System wurde "ausgetrickst". Das Verlangen nach Zucker wächst dann wieder und wir suchen nach etwas Süßem zum Essen oder Trinken. Es ist ein Teufelskreis.
Es ist erwiesen, dass diejenigen, die regelmässig "Zero"-Getränke trinken, keine Vorteile bei der Reduzierung des Körpergewichts haben. Ganz im Gegenteil. Da sie oft wissen, dass sie keine Kalorien zu sich nehmen, neigen sie dazu, mehr davon statt Wasser zu trinken. Das steigert das Verlangen nach Süßem (durch den oben beschriebenen Mechanismus), und früher oder später wird man dem Verlangen nachgeben, oft außerhalb der Mahlzeiten. Und das Ergebnis ist am Ende des Tages eine höhere Kalorienzufuhr. Dies ist zwar nicht direkt auf das "Zero"-Getränk zurückzuführen, hängt aber eng damit zusammen.
Kinder und junge Menschen
Besonderes Augenmerk sollte nicht so sehr auf die in "Zero"-Getränken enthaltenen Süssstoffe gelegt werden (die streng kontrolliert werden), sondern auf die anderen Stoffe, die sie enthalten. Viele der auf dem Markt befindlichen Getränke enthalten nämlich psychoaktive Substanzen, die auf das zentrale Nervensystem einwirken. Man sollte sich nicht durch den natürlichen Ursprung dieser Stoffe täuschen lassen. Viele von ihnen sind Alkaloide, die aus Pflanzen extrahiert werden, aber nicht harmlos sind. Beispiele für diese Stoffe sind Koffein (aus Kaffee), Theophyllin (aus Tee) und Theobromin (aus Kakao). Zu den Stoffen, die nicht pflanzlichen Ursprungs sind, gehört Taurin, eine Aminosäure, die auch im menschlichen Körper vorkommt, das Wachstum der Nervenzellen anregt und den Zellstoffwechsel reguliert. Getränke, die diese Stoffe enthalten, werden als "Energydrinks" bezeichnet und sollten für Kinder verboten werden. Die Gesundheitsrisiken sind auf die Nebenwirkungen dieser Stoffe zurückzuführen, darunter Schlaflosigkeit, Angstzustände und Unruhe.
Die Hauptkonsumenten von Energydrinks sind Kinder und junge Erwachsene bis zu einem Alter von etwa 35 Jahren (laut mehreren Studien in Europa). Das Hauptproblem ist, dass diese Getränke zu häufig und oft in Kombination mit alkoholischen Getränken konsumiert werden. Die Gesundheitsrisiken des kombinierten Konsums von Energydrinks und Alkohol sind die Maskierung der depressiven Wirkung von Alkohol (der Konsument unterschätzt seinen Zustand der Alkoholvergiftung), Alkoholabhängigkeit (der kombinierte Konsum von Energydrinks und Alkohol ist mit einem erhöhten Alkoholkonsum verbunden), das Risiko der Dehydrierung, ein veränderter Herzrhythmus und eine veränderte Nierenfunktion.
Sollten sie verboten werden?
Die beste Lösung besteht darin, von Anfang an aufzuklären und zu befähigen. Wasser ist und muss das Hauptgetränk bleiben. Am Ende der Entwöhnungsphase, wenn das Kind die Gewohnheiten der Familie übernommen hat, kann ein gesüsstes Getränk mit Zucker oder Süssstoff gegeben werden (vorzugsweise nicht vor dem 2. Lebensjahr), aber nur zu besonderen Anlässen (Geburtstagsfeier, Aperitif mit Freunden,...) und sicherlich nicht regelmäßig.
Wie bei Süssigkeiten ist ein absolutes Verbot nicht die beste Lösung. Vor allem bei jungen Menschen bestünde die Gefahr, dass diese Getränke noch begehrenswerter werden.
Eine Person, die es gewohnt ist, regelmäßig gesüsste Getränke zu trinken, braucht eine lange Zeit, um sich daran zu gewöhnen, "nur" Wasser zu trinken. Dies muss schrittweise geschehen, damit die Umstellung nicht als Zwang empfunden und daher auf Dauer nicht beachtet wird.
Solche Getränke sind wie jedes andere Lebensmittel am unteren Ende der Ernährungspyramide zu betrachten, ihr Verzehr sollte auf eine gelegentliche Häufigkeit (2-3 Mal pro Woche) beschränkt werden. Die gleiche Regel gilt für die ursprünglich gesüssten Varianten.
Das Gleiche gilt für Diabetiker. Die "Zero"-Version kann eine gelegentliche Lösung sein, die das Verlangen nach einem süßen Getränk stillt, ohne den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Diese Getränke sollten jedoch kein Wasser ersetzen.
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Liebe Grüsse,
Amy
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